Naturzelten mit Kids: Diese Sicherheitsvorkehrungen sollten getroffen werden

Naturzelten mit Kids
Beim Zelten mit Kindern muss man einiges beachten
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Mit den Kindern in der freien Natur zu übernachten, ist nicht nur für die Kleinen ein großes Erlebnis. Die ganze Familie erfährt die Ursprünglichkeit und Naturverbundenheit, die so ein Urlaub mit sich bringt, als etwas ganz Besonderes. Denn übernachten im Zelt, abseits von Autos, Campingurlaubern und einem Stromanschluss, bringt garantiert Herausforderungen, aber auch die Möglichkeit, die Welt mit neuen Augen zu sehen.

Naturzelten mit den Kids sollte aber gut vorbereitet werden. Das Thema Sicherheit steht dabei an oberster Stelle. Damit die gemeinsamen Ferien in unberührter Natur für unbeschwerten Spaß und Abenteuer sorgen, ist also gute Vorbereitung alles!

Wildcampen in Deutschland - das ist erlaubt

Bevor das Naturzelten mit den Kindern losgehen kann, sollte man zuerst ein gutes Reiseziel auswählen. Denn nicht überall ist das wilde Campen in Deutschland erlaubt. Eigentlich ist es grundsätzlich verboten, es gibt aber ein paar Ausnahmen.

Oftmals darf auf Privatgrund gecampt werden, allerdings nur mit Zustimmung des Besitzers. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gibt es eine Ausnahmeregelung für Wanderer und Radfahrer, die auf bestimmten Plätzen für eine Nacht ihr Zelt in der freien Natur aufstellen. Nur in Bremen gibt es keine Regelung zum Wildcampen, was dieses Bundesland natürlich ganz besonders für den kommenden Familienurlaub mit dem Zelt macht.

Generell gilt beim Wildcampen, dass alles, was man auf den Platz mitgebracht hat, auch wieder mitgenommen werden muss. Wer mit Kindern eine Wanderung oder eine Radtour unternehmen möchte und die Nächte in der freien Natur verbringen will, ist also in Bremen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein am besten unterwegs.

Familie Gepäck
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Das Gepäck - so viel wie nötig, so wenig wie möglich

Beim Naturzelten mit den Kids hat man praktisch ein ganzes Haus mit dabei. Das stellt einem garantiert vor großen Herausforderungen. Denn mit Kindern schleppt man einfach immer etwas mehr mit sich herum. Natürlich dürfen Zelt, Schlafmatten, Schlafsäcke, isolierende Kleidung sowie Wechselkleidung beim Campingurlaub nicht fehlen. Ideal ist auch, wenn man einen ultraleichten Campingkocher, Besteck und ein gutes Taschenmesser mit dabei hat.

Mit Kindern unterwegs sollte man auch an genügend Wasser, Snacks und Lebensmittel für den Tag und das Frühstück denken. Ebenfalls sollten Zahnbürsten- und Pasta, Toilettenpapier, kleine Handtücher, ein Verbandskasten und Hygieneprodukte nicht fehlen. Für den Abend ist eine Stirnlampe hilfreich und am Morgen sollte man einen Plastiksack mit dabei haben, um den Müll wieder einzupacken. Das alles muss in einen Wanderrucksack passen, damit man gut zu Fuß unterwegs sein kann.

Für solch einen Urlaub lohnen sich besonders leichte, kleine und schnell trocknende Utensilien. Es gibt sehr kleine Zelte, in denen man gut liegen, aber sonst auch nichts tun kann. Auch Schlafsäcke und Isomatten lassen sich heutzutage sehr klein zusammenlegen. Denn gerade bei den großen Packstücken und langen Strecken zählt jedes Gramm und jeder Zentimeter. Im Sommer darf zudem die Badekleidung keinesfalls fehlen. An Regentagen hingegen hilft vielleicht ein Kartenspiel über die Zeit. Und kleine Kinder sollten unbedingt auch ein kleines Kuscheltier mitnehmen dürfen. Das Packen erfordert also eine gute Planung und Koordination, damit die Reise möglichst unbeschwert gelingt.

Worauf beim Zelttyp und dem Schlafsack achten?

Für das Zelten mit Kindern ist ein Familienzelt natürlich ideal. Denn darin haben alle Platz und niemand geht über Nacht verloren. Von Vorteil ist zudem ein Zelt mit Vordach, um an einem regnerischen Tag beim Schuhe anziehen nicht vollständig nass zu werden. Das Zelt sollte neben einem geringen Eigengewicht, einen guten Windwiderstand haben. Zudem sollte auch das Gepäck darin Platz finden.

Der Schlafsack für Kinder sollte unbedingt auf die Körpergröße abgestimmt sein. Denn nur dann kann er gut isolieren und das Kind in kühlen Nächte wärmen. Als Schlafunterlage leistet eine Isomatte gute Dienste, da sie im Gepäck nur wenig Platz einnimmt. Eine dünne Luftmatratze hingegen bietet mehr Komfort, weist aber auch ein deutlich höheres Eigengewicht auf.

Welche Kleidung sollten Kinder beim Naturzelten dabeihaben?

Eltern kennen das wahrscheinlich von simplen Tagesausflügen. Ein Sprung in die Pfütze und das Kind ist von oben bis unten nass. Beim Campen kann man abends die Kleidung nicht schnell waschen und trocknen. Man benötigt also ausreichend Reservewäsche und zumindest eine Garnitur von schnell trocknender Kleidung. Wichtig ist, dass sich die Kinder frei in der Kleidung bewegen können.

Es sollte an jede zur Jahreszeit mögliche Wetterlage gedacht und auf wärmere Sachen und Regenkleidung keinesfalls vergessen werden. Gutes, festes Schuhwerk ist ebenfalls ein Muss, genauso wie eine Sonnenkappe im Sommer oder eine Mütze in der Übergangszeit.

Zelten Kinder
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Sicherheitsvorkehrungen beim Zeltaufstellen treffen

Einmal unterwegs und einen guten Platz zum Übernachten gefunden, heißt es Zelt aufstellen. Kinder sollen dabei mithelfen dürfen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und sie fühlen sich nützlich und gebraucht. Der richtige Ort sollte dafür so ausgewählt werden, dass Kinder vor dem Zelt genügend sicheren Platz zum Spielen haben.

Ideal ist eine weiche, flache und ebene Stelle, weit abseits eines Abgrundes, um mögliche Gefahren im Vorfeld auszuschließen. Das Zelt sollte gut mit Schnüren befestigt werden, damit es nicht einfach vom Wind davongetragen wird. Damit nachts niemand darüber stolpert, markiert man sie am besten mit ein paar Streifen glitzernder Alufolie.

Was Kindern beim Campingtrip zubereiten?

Das Thema Essen ist beim Campen mit Kinder wesentlich. Denn nach einer ausgedehnten Wanderung sind alle hungrig und in der wilden Natur gibt es natürlich kein Restaurant, in dem man schnell mal gehen kann. Deshalb sollte man stets genügend Vorräte im Wanderrucksack mit führen, um für die Jause, das Abendessen und zum Frühstück versorgt zu sein. Diese verstaut man am besten in einem Sack, etwas höher aufgehängt, damit sich keine Tiere und Insekten daran machen.

Zum Kochen sind Pfannengerichte ideal, die sich leicht am Campingkocher zubereiten lassen. Oder aber man grillt am Lagerfeuer einfach ein paar Würstchen und macht sich Hotdogs. Man sollte immer Brot, Belag sowie Obst und Gemüse mit dabei haben. Als Notfallgericht kann auch mal eine Dose Ravioli dienen. Ebenfalls lohnen sich ein paar kleinere Konserven mit Fisch oder Streichwurst darin sowie verschiedene Nüsse und Trockenfrüchte, um das Abendbrot ein wenig aufzupeppen.

Perfekt ist es, wenn man das Mittagessen beim Ausflug oder Wandern in einem Restaurant plant, wo sich alle ordentlich satt essen. Dann benötigt man nicht mehr so viele Vorräte mit dabei.

Ganz wichtig - die Reiseapotheke!

Gerade, wer mit Kindern einen Zelturlaub in der unberührten Natur plant, sollte unbedingt eine gut bestückte Reiseapotheke mitführen. Diese sollte Sonnenschutz, Insektenschutz, Kühlgel für Insektenstiche oder Verbrennungen, Fiebermittel, Wundsalbe, eine kleine Schere und Pflaster sowie Hustensaft und Nasenspray enthalten. Von Vorteil ist es auch, wenn man sich vorher im Bereich Erste Hilfe bei Babys und Kindern informiert hat, um im Ernstfall richtig handeln zu können.

Übrigens: jüngeren Kindern kann man ein wasserfestes Armband geben, in dem die Handynummer der Eltern sowie Informationen zu Allergien oder Medikamenteneinnahme steht, falls das Kind verloren gehen sollte. Denn im Wald haben Kinder oft keine gute Orientierung und können sich schnell einmal verlaufen. Gut ist es auch, wenn man sich im Vorfeld genau über die umliegende Infrastruktur informiert, um im Notfall schnell Hilfe zu holen.

Fazit

Das Naturzelten mit Kindern bedarf eine gute Vorbereitung und das richtige Gepäck mit dabei, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Dann wird der Familienurlaub garantiert zu einem wunderbaren und unvergesslichen Erlebnis, das zusammenschweißt und auch noch nach Jahren für gute Erzählungen sorgt.